Mal eine Uhudlerrunde zum Einstieg.
Historische Kellerviertel - nicht zu verwechseln mit den Kellergassen des Weinviertels - sind auch ideale Wanderreviere. Wie zum Beispiel der Rundwanderweg „Uhudlerrunde“ rund um den Weinberg nahe Heiligenbrunn im Südburgenland. Es erwartet uns der Ursprung und die Heimat des beliebten, weil sehr fruchtigen Uhudlerweines, der hier angebaut und gekeltert wird. Eine knapp 4 Kilometer lange Rundwanderung durch idyllische Weinberge vorbei an strohgedeckten Weinkellern, an denen jeder Stein eine pralle Geschichte erzählen könnte. Nicht zuletzt das macht die gut einstündige Wanderung historisch wertvoll, zumal sie „gespickt“ ist mit Einkehrmöglichkeiten in historischen Heurigen-Wirtschaften und Weinkellern.

Wenige Gipfel, dafür aber nicht ohne.
Nachdem wir uns dann warmgelaufen, ja „akklimatisiert“ haben, sollten wir uns eine echte Gipfeltour gönnen. Die Südburgenländer Gipfelwandertour führt uns auf 20 Kilometern Länge über die beiden höchsten Berge des Burgenlandes - den Geschriebenstein sowie den Hirschenstein - natürlich samt Gipfelkreuz und Gipfelbuch. Die Wanderung beinhaltet gut 600 Höhenmeter bergauf und wird als „schwer“ klassifiziert, was Wanderer mit bodenständiger Grundkondition deutlich entspannter sehen. Und angesichts der auch hier allerorten auf uns wartenden Einkehrmöglichkeiten würden wir den Schwierigkeitsgrad dieser abwechslungsreichen Runde auf „mittel“ setzen. Schreiben Sie uns doch Ihre Meinung dazu ...

Burgenlands erster und auch richtig weit.
Das milde Klima der Region sowie die durchweg moderaten Höhenlagen machen den Bernstein Trail zu dem Weitwanderweg, der wohl als erster im Jahr erwandert werden kann. Die im Burgenländer Osten verlaufende Route ist 306 Kilometer lang und offiziell aufgeteilt in 13 Etappen. Ob mehr oder weniger - Sie dürfen gerne selbst entscheiden. Viele Etappen haben eigene Charakteristika sowohl im Verlauf als auch dem Erlebnis vor Ort. Vom Römischen Legionslager Carnuntum erwandern wir uns den Nationalpark Neusiedler See, erkunden historische Bau- und Kulturdenkmäler ebenso, wie die Andersartigkeit des Grenzlandes zu Ungarn. Um dann bei den Hügelgräbern von Sankt Martin an der Raab unsere Wanderung mit Stolz zu beenden.

Über den Tellerrand hinausgeschaut.
Der nahezu unbekannte „Alpannonia“ ist eine grenzüberschreitende Genusswanderung, die uns von den letzten Ausläufern der Ostalpen bis hinunter in die Pannonische Tiefebene führt. Start ist im UNESCO Welterbe Semmering auf Steiermärker Territorium, aber das macht gar nichts. Der „Alpannonia“ kombiniert Wanderstrecken in der Steiermark und Niederösterreich mit den schönsten Touren im Burgenland und endet in der prächtigen Altstadt von Köszeg in Ungarn. Der Reiz dieses Weges und seiner 6 bis 7 Etappen ist die Vielfalt an Landschaften, Panoramen und Sehenswürdigkeiten, die wir uns auf 140 Kilometern Länge erwandern dürfen. Zwei der Etappen sind als „schwierig“ eingestuft, die restlichen als mittelschwer.

Land & Leute in Burgenland
Einst Teil eines großen Königreiches, heute eher klein aber ansonsten oho.
Ganz im Osten Österreichs, da wo einst der Eiserne Vorhang jeglichen Erkundungsdrang ganz gleich in welche Richtung stoppte, begrüßt uns mit dem erlebenswert andersartigen Burgenland Österreichs östliches und in puncto Einwohner kleinstes Bundesland. Den Norden prägt der gewaltige Neusiedler See, die Mitte eine gerade einmal 4 Kilometer breite Wespentaille und den Süden die letzten, maximal 884 Meter hohen Ausläufer der Alpen. Eisenstadt ist die Landeshauptstadt und - fun fact am Rande - nach Wien und Chicago die drittgrößte Stadt mit burgenländischer Bevölkerung.
Essen & Genießen in Burgenland
Würzig, feurig, ja porentief ungarisch sind die Wurzeln der Burgenländer Küche.
Aber auch bayerische und alemannische Einflüsse sind in Kraut-, Eintopf- wie auch Gemüsesuppen noch zu entdecken, weshalb die Burgenländer gerne noch als „Suppenschwaben“ bezeichnet werden. Freundschaftlich versteht sich. Typisch sind heute gefüllte Paprika mit Erdäpfeln oder der Grenadiermarsch (Kartoffeln, Nudeln, Zwiebeln und Wurst). Das Martinigansl gibt’s landesweit im November, den Burgenländer Hausfrauenstrudel ebenso ganzjährig, wie Hulla- oder Apfelschoiba’l (gebackene Hollunderblüten oder Apfelscheiben).


Sehenswertes & Kultur in Burgenland
Der Sommer gehört der Kultur, die reiche Geschichte des Landes hat immer Saison.
Die Seefestspiele Mörbisch am Neusiedler See sind weltberühmt, die Opernfestspiele im Römersteinbruch von Sankt Margarethen immer gut besucht, der Kultursommer in Güssing mitsamt Burgfestspielen eine feste Instanz im Eventkalender. Das Nova Rock, Österreichs größtes Rockfestival füllt die Region Nickelsdorf mit Gästen aus aller Welt und unzählige historische Bauwerke, wie Schloss Esterhazy im sehenswerten Eisenstadt oder die Burgen Lockenhaus, Bernstein oder Güssing zieren Hunderte von Ansichtskarten und Millionen Instagram-Postings.