Schwäbische Alb
Geht es nach dem berühmten Dichter Friedrich Hölderlin, dann haben dereinst die Götter die Schwäbische Alb erschaffen. Ganz nüchtern als typisches deutsches Mittelgebirge betrachtet, erstreckt sich der auch „Schwäbischer Jura“ genannte Rücken auf gut 200 km Länge und bis zu 40 km Breite mitten in Süddeutschland. Es ist eines der größten Karstgebiete unseres Landes mit markanten, weil oftmals steil abfallenden Felsen, mit tiefen und engen Tälern sowie herrlich weiten Hochflächen. Doch seine Schätze liegen nicht nur über der Erde: Rund 2.500 Höhlen sind bislang entdeckt und zum Teil erforscht, einige können als Schauhöhlen besichtigt werden.
Bild: Heinz E. Studt
Heidenheim an der Brenz
Bereits vor 8.000 Jahren siedelten hier die ersten Menschen. Über 1.000 römische Soldaten waren hier in einem riesigen Kastell stationiert und bewachten die Nordgrenze ihres Reiches, bevor sie von den Alemannen vertrieben wurden. Heutzutage dominiert das imposante Schloss Hellenstein den Anblick Heidenheims, ein idealer Standort für einen weiten Rundumblick. Doch auch die Altstadt bietet viele gute Gründe für einen Einkehrschwung und das nicht nur wegen der spannenden Stadtgeschichte.
Bad Urach
Umrahmt von ausgedehnten Buchenwäldern und mitten im Herzen der Schwäbischen Alb liegt die einstige Residenzstadt der Grafen von Württemberg-Urach. Und seit 1970 sprudeln in Bad Urach einige der wärmsten und mineralreichsten Heilquellen des Landes, sie haben die Stadt berühmt gemacht. Die historische Innenstadt mit prachtvollen Fachwerkhäusern rund um den Marktplatz mit seinem spätgotischem Brunnen, mit dem imposanten Residenzschloss sowie der Ruine Hohenurach sind Zeitzeugen einer bewegten Geschichte. Berühmt ist Bad Urach auch für seine zahlreichen Feste und Umzüge.
Bild: Wikipedia/Franzfoto
Laichingen
Gleichwohl direkt auf einem Vulkanschlot der Alb-Hochfläche liegend besteht heutzutage keinerlei Gefahr für Leib und Leben, falls Sie Laichingen besuchen möchten. Der Vulkan ist lang schon erloschen. Die Geschichte der einstiegen „Leineweberstadt“ reicht weit ins Mittelalter zurück. Da die karge Gegend schon früher nicht viel hergab, besann man sich auf den Flachsanbau sowie dessen Verarbeitung. Noch heute sind etliche Webereibetriebe hier ansässig. Sehenswert ist auch die Laichinger Tiefenhöhle, die einzige deutsche Schachthöhle, erforscht bis hinunter auf gut 80 m Tiefe. Der Führungsweg ist 320 m lang und reicht 55 m tief in den Fels, reich bestückt mit gewaltigen Schächten und großen Hallen.
Blaubeuren
Die Stadt liegt an der Kreuzung der Oberschwäbischen Barockstraße mit der Deutschen Fachwerkstraße. Berühmteste Sehenswürdigkeit ist mit Sicherheit der Blautopf, eine Karstquelle, aus der die Blau entspringt. Mit 21 m Tiefe ist der bis heute geheimnisvolle Blautopf eine der tiefsten und größten Quellen Deutschlands. Ein Ort voller Magie, Märchen und wundersamer Geschichten. Wie zum Beispiel die „Historie von der schönen Lau“ von Eduard Mörike, in der eine Wassernixe am Blautopf das Lachen wieder erlernt. Eine Steinskulptur am Ufer erinnert an sie, ja heute noch soll die Nixe an manchen Tagen in den Tiefen des Quelltrichters ganz kurz zu sehen sein. Schauen Sie einmal ganz genau hin.
Bild: Wikipedia/Harke