Goppenstein
Internationale Curlingwettbewerbe machten das Bergdorf Kandersteg im letzten Jahrhundert berühmt – zumindest unter Curlern. Zu echter Bekanntheit kam das gemütliche Dorf durch den Bau des gewaltigen Lötschbergtunnels, eines 15 Kilometer langen Eisenbahnstollens, der ab 1906 unter schwierigsten Bedingungen durch den massiven Fels des Balmhorns nach Goppenstein im Wallis getrieben wurde. Heutzutage eine perfekte Möglichkeit, um einen Tagesausflug in den so andersartigen Kanton Bern zu unternehmen.
Bild: Wikipedia/Earth explorer
Simplonpass
Er gleicht trotz seiner 2.005 Höhenmeter fahrerisch einer Schnellstraße, dennoch gehört der wichtige Alpenübergang zweifelsohne in Bikers Lebens-Roadbook. Kein Geringerer, als Napoleon ließ 1801–1805 die erste befestigte Passstraße bauen, um den Übergang für den Transport seiner Artillerie nutzbar zu machen. 1801 wurde mit dem Bau des Simplon-Hospizes begonnen, doch es sollten satte 30 Jahre vergehen, bis es vollendet wurde. Auf der Passhöhe hat man eine traumhafte Aussicht auf die umliegenden Gipfel- und Gletscherwelten der Berner Alpen. Woran Sie diese Passhöhe erkennen, fragen Sie: nun an jenem überdimensionalen Granitadler, der sich dort seit über 60 Jahren im Sonnenschein räkelt. Der Adler wurde von der Gebirgsbrigade 11 als Erinnerung für ihre Wacht ausgewählt, zur Finanzierung musste jeder Soldat einen Tagessold abgeben.
Bild: Heinz E. Studt
Matterhorn
Das Matterhorn ist mit 4.478 m einer der höchsten Berge der Alpen, gelegen in den Walliser Alpen. Seine Ost-, Nord- und Westwand liegen auf schweizerischem, die Südwand auf italienischem Staatsgebiet. Er ist die meistfotografierte Touristenattraktion der Schweiz und diente als Vorlage für die „Toblerone“-Schokolade. 1581 wurde das Matterhorn erstmals erwähnt, am 14. Juli 1865 erstmals bestiegen. Gut 400 Male ist er inzwischen bezwungen worden, doch ebenso viele Bergsteiger fanden am Matterhorn den Tod, 25 von ihnen hat der Berg bis heute nicht wieder freigegeben.
Bild: Wikipedia/Jackph
Zermatt + Saas-Fee
Das Mattertal mit Zermatt sowie das Saastal mit Saas-Fee sind auch für Motorradfahrer zwei fahrerisch interessante Sackgassen, ihr jeweiliger Talschluss allerdings ist nur gegen einen satten Obolus sowie gänzlich ohne Bike zu erreichen. Sowohl Zermatt als auch Saas-Fee sind auto-, ja sogar mopedfreie Zone. Riesige, gebührenpflichtige Parkplätze sammeln die Fahrzeuge aller Besucher bereits weit vor den Orten, nur mit Taxen, Bussen oder einer Schmalspurbahn darf man sich ihnen nähern. So ein Blick in das berühmte Bergsteigerdorf Zermatt hat allerdings auch etwas, das in Erinnerung bleibt.
Val d’Anniviers -
Dieses Tal gehört zu den schönsten des gesamten Alpenraumes. Zielstrebig schlängelt sich die Landstraße gen Süden, gräbt sich mitten hinein in die Walliser Alpen. „Das Tal, das irgendwo zwischen Himmel und Erde hängt“ soll Rainer Maria Rilke das Val d’Anniviers genannt haben, trefflicher ist es nicht zu beschreiben. In Vissoie scheiden sich die Wege, rechts geht es über Grimentz hinauf zum Lac de Moiry, einem herrlichen Speichersee auf 2.250 m Höhe. Links geht es weiter zur Zinal-Hochtalstraße, einer bis auf 1.700 m Höhe reichenden Panoramastraße zum Kiesbett des Flusses Navisence.
Leukerbad
Bereits die Römer liebten die heißen Quellen von Leukerbad, dem heutzutage bekanntesten Thermalbad des Wallis. Weit über 20 Quellen spenden täglich gut vier Millionen Liter bis zu 50° C heißen Quellwassers direkt aus den unerforschten Tiefen der Berge und bilden auch für Bikers Rücken eine Wohltat am Ende eines langen Tages im Sattel. Wer also nicht unbedingt zentral im Wallis wohnen möchte, dem sei eines der über 3.500 Gästebetten hier in Leukerbad mit entspannender Thermalbademöglichkeit empfohlen. Denn derartige touristische Schätze sollten wir keinesfalls kampflos europäischen Rentner-Kohorten überlassen!