St. Gotthard Pass
Seine Geschichte gehört wohl zu den spannendsten aller Alpenpässe. Über seinen mit Granitplatten gepflasterten Saumweg zogen jährlich bis zu 12.000 Menschen, das Gotthard-Hospiz wurde ab 1685 von Kapuzinermönchen geführt, die wegen des extremen Wetters sogar die Sondergenehmigung bekamen, Schuhe tragen zu dürfen. In den Kriegen wurde der Gotthard als geheime Festung ausgebaut, zu der nur ein Weg hinaufführte: die legendäre „Tremola“, die historische Gotthard-Südrampe, die man auch heute noch befahren kann. Eine üble Schlaglochpiste zwar, deren Kopfsteinpflaster dafür aber unzählige Geschichten von Freud und Leid zu erzählen hätte. Vergessen Sie die neue Gotthard-Straße und gönnen Sie sich mit ruhiger Gashand und korrekt eingestelltem Federbein die „Tremola“ von Airolo hinauf zum Pass. Es ist historischer Boden in des Wortes kühnster Bedeutung!
Oberalppass
Er verbindet auf 2.044 m Höhe die Schweizer Kantone Uri und Graubünden miteinander und stellt eine der wichtigsten Verbindungsstrecken dar. Die Passstraße ist kurvenreich, aber gut ausgebaut und verläuft fahrerisch eher gemütlich durch sehenswerte Landschaften und Bergdörfer und bietet genügend Möglichkeiten für weit schweifende Ausblicke. Die Passhöhe lädt mit einigen Einkehrmöglichkeiten zum Boxenstopp ein, dies umso mehr als man von den Sonnenterrassen direkten Blick auf die in einer weiten Kurve vorbeischwingende Strecke hat und so eine bequeme „Konkurrenz- und Schräglagenanalyse“ bei Kaffee und Kuchen oder herzhaftem Essen machen kann.
Lukmanierpass
Der Pass (1.914 m) ist typisch für Schweizer Verhältnisse recht ordentlich ausgebaut und mit 14 Kehren fahrerisch auch nicht allzu anspruchsvoll. Der Reiz des Passes liegt in den herrlichen Ausblicken auf das Bleniotal, das selbst ernannte „Herz des Tessins“. Der Lukmanierpass stellt zudem die einzige Möglichkeit dar, die Schweizer Alpen unterhalb von 2.000 Metern zu überqueren. Im Mittelalter galt der Lukmanier als die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Schweiz, gleich hinter der Passhöhe beginnt der Süden Europas.
Bild: Heinz E. Studt
Valle Maggia
Der besondere Reiz des Maggiatales liegt in der schier unendlichen Vielfalt seiner Landschaft und den malerisch darin eingebetteten Dörfern. Über 2.500 Höhenmeter sind im Valle Maggia bis zu seinem Talschluss zu bewältigen, ungezählte Wanderwege und gut 40 idyllische Bergseen würzen den Reisegenuss. Beliebte Ausflugsziele in dieser auch historisch sehr abwechslungsreichen Gegend sind die Kirche Madonna delle Grazie in Maggia mit ihren Renaissance-Fresken, die Piazza mit angrenzendem Museum in Cevio, der Ort Gurin sowie die angrenzenden Täler von Bavona und Lavizzara. Eine der Touristenattraktionen ist auch der imposante Wasserfall von Foroglio.
Bild: Heinz E. Studt
Valle Verzasca
Das Valle Verzasca ist ein wildes Tal mit steilen Hängen und unzähligen Wasserfällen. Die Häuser im Verzascatal sind aus grauem Stein mit weißen Fensterumrandungen und schweren Steinplattendächern, sie sind typisch nur für dieses Tal. Zahlreiche Kapellen entlang des Weges zeugen von der Religiosität der Talbewohner. In Mergoscia am Talanfang liegt übrigens das geometrische Zentrum des Tessins. Das Tal selbst erstreckt sich über eine Länge von 25 km, der Talboden liegt auf 500 m, die umliegenden Berge erklimmen Höhen von durchschnittlich 2.400 m. Der Fluss Verzasca wird am Talausgang zum beliebten Bade- und Erholungsparadies des Lago di Vogorno aufgestaut.
Bild: Heinz E. Studt