Meran
Sie ist die wohl schönste Stadt Südtirols und bietet eine quirlig-lebendige Abwechslung zur Kurvenhatz eines langen Tages im Sattel. Dann präsentiert sich das charmante Städtchen mit schier unzähligen Kontrasten: Ob Almhütte oder Designhotel, Shoppen oder lieber Wandern - Meran ist eine Mischung aus Genuss und Kultur, hier verschmelzen die so gegensätzlichen Charaktere der Alpenwelt mit dem bereits omnipräsenten Flair des Südens, mit dem ganz bewussten „dolce far niente“ Italiens. Da mag es durchaus akzeptabel sein, dass man für ein gemütliches Zimmer in Meran oder einen ausgiebigen Einkehrschwung einen kleinen Aufschlag bezahlen muss. Dafür kann man die Perle Südtirols intensiv genießen.
Schloss Tirol
Das Schloss war die Stammburg der Grafen von Tirol und die Wiege des Landes Tirol. Bis in das 15. Jahrhundert war es zudem die Residenz der Landesfürsten. Die erste Burganlage wurde noch vor 1100 erbaut, anschließend großzügig erweitert. In der Folge verfiel die Burg zusehends und wurde sogar auf Abbruch verkauft, um als Steinbruch genutzt zu werden. Erst im 19. Jahrhundert wurde sie wieder aufgebaut, heute ist Schloss Tirol Sitz des Südtiroler Landesmuseums für Kultur- und Landesgeschichte. Daneben beherbergt das Schloss eine Falknerei mit einer Greifvogelpflegestation.
Bild: Wikipedia/Tappeiner
Schloss Juval
Die mittelalterliche Burg mit romanischem Kern liegt auf etwa 1.000 Höhenmetern. Erbaut wurde die Burg ca. 1250 und wechselte in der Folge zahlreich ihre Besitzer. 1983 wurde die Burg vom Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner für damals gut 60.000 DM erworben und restauriert. Das heutige Schloss dient nicht nur als sein Wohnsitz, sondern beherbergt auch eine angesehene Tibetika-Sammlung. Schloss und Sammlung, die das Messner Mountain Museum Juval bilden, können besichtigt werden.
Schnalstal
Es ist das touristisch meist erschlossene Seitental des Vinschgaus. Vom Etschtal aus Meran kommend geht es durch einen schmalen Taleingang steil bergauf. Gleich zu Beginn erhebt sich Schloss Juval, der Privatbesitz des Bergsteigers Reinhold Messner. Im Schnalstal selbst gibt es alles - vom Apfel- und Weinbau bis zum hochalpinen Gletscher. Und ganz oben am Tisenjoch wurde die Gletschermumie Ötzi gefunden. Welch ein geschichtenreiches Tal!
Bild: Wikipedia/Pvossler
Vinschgau
Sie ist die regenärmste Region Südtirols und gleichzeitig eines der trockensten Gebiete der gesamten Alpen. Weite Teile des Vinschgau beherrschen schier endlose Apfelplantagen, die im Sommer mühsam bewässert werden müssen, bevor die empfindlichen Früchte von Hand geerntet dann zu satten Preisen auf den europäischen Markt kommen. Zwei Wahrzeichen machen den Vinschgau wohl einzigartig: Der Sonnenberg, ein baumloser gewaltiger Berghang, der sich von Schluderns bis Latsch erstreckt, soll einer Sage zufolge in uralten Zeiten deshalb gerodet worden sein, um Holz für den Bau von Venedig zu bekommen. Nr. 2 ist der Reschensee mit seinem einsamen Kirchturm.
Sarntal
Bereits in der Steinzeit siedelten im Sarntal Jäger und Sammler, 1363 kam das Tal zum Habsburger Reich. Im 17. Jahrhundert erhielt die Bozener Handelsfamilie Wagner das Schloss Reinegg und nannte sich fortan „Grafen von Sarnthein“. Die dem Schloss angegliederte Kellerburg ist bis heute ihr Familiensitz. Der eigentliche Schatz des Tales sind aber die Sarner selbst: Rau und unnahbar auf den ersten Blick, dabei hilfsbereit und von überwältigender Gastfreundlichkeit. Abgeschirmt von der Außenwelt haben sie sich ein Paradies bewahrt, das vielleicht einzigartig in den Alpen ist.