Ötztaler Gletscherstraße
Diese mautpflichtige Sackgasse können wir uns zum Beispiel auf dem Weg vom Timmelsjoch ebenfalls gönnen. Immerhin geht es hinauf auf hochalpine 2.800 Höhenmeter in das Herz des Gletscherskigebietes rund um den Rettenbachferner. Oben am Gletscher finden sich ausreichende Parkmöglichkeiten, die es auch erlauben, das Bike für ein paar Stunden abzustellen, um zum Beispiel eine Wanderung zu unternehmen. Weiter geht es zum Tiefenbachgletscher durch den Rosi-Mittermeier-Tunnel, den höchst gelegenen Straßentunnel Europas inmitten eines wohl einzigartigen Naturpanoramas, dessen Anblick für alle Zeiten im Gedächtnis bleiben wird.
Meran
Sie ist die wohl schönste Stadt Südtirols und bietet eine quirlig-lebendige Abwechslung zur Kurvenhatz eines langen Tages im Sattel. Dann präsentiert sich das charmante Städtchen mit schier unzähligen Kontrasten: Ob Almhütte oder Designhotel, Shoppen oder lieber Wandern - Meran ist eine Mischung aus Genuss und Kultur, hier verschmelzen die so gegensätzlichen Charaktere der Alpenwelt mit dem bereits omnipräsenten Flair des Südens, mit dem ganz bewussten „dolce far niente“ Italiens. Da mag es durchaus akzeptabel sein, dass man für ein gemütliches Zimmer in Meran oder einen ausgiebigen Einkehrschwung einen kleinen Aufschlag bezahlen muss. Dafür kann man die Perle Südtirols intensiv genießen.
Sarntal
Bereits in der Steinzeit siedelten im Sarntal Jäger und Sammler, 1363 kam das Tal zum Habsburger Reich. Im 17. Jahrhundert erhielt die Bozener Handelsfamilie Wagner das Schloss Reinegg und nannte sich fortan „Grafen von Sarnthein“. Die dem Schloss angegliederte Kellerburg ist bis heute ihr Familiensitz. Der eigentliche Schatz des Tales sind aber die Sarner selbst: Rau und unnahbar auf den ersten Blick, dabei hilfsbereit und von überwältigender Gastfreundlichkeit. Abgeschirmt von der Außenwelt haben sie sich ein Paradies bewahrt, das vielleicht einzigartig in den Alpen ist.
Penser Joch
Die Highlights des Penser Jochs sind zum einen die urgewaltige, hochalpine Landschaft rund um die Passhöhe in immerhin 2.200 Metern. Und zum Zweiten der Weg hinunter ins Sarntal. Die Fahrt über das Penser Joch ist stets die erste Wahl, wenn es gilt, mit etwas Zeit im Tankrucksack fernab aller Hektik durch eine heile Bergwelt zu schwingen. Und oben am Joch lockt ein Berggasthof mit kulinarischer Grundversorgung und grandioser Aussicht.
Timmelsjoch
Gut 2.500 Höhenmeter verlangen eine satte Portion Kenntnis in der Hohen Schule des Passfahrens. Das Timmelsjoch ist kein Trainingsgelände für absolute Führerschein-Neulinge. Da auf italienischer Seite für Kraftfahrzeuge über 8 t sowie Gespanne und Busse gesperrt, gehört die Straße uns Bikern und den normalen Pkws. Und das ist einer der Reize des Timmelsjochs. Hinzu kommen herrliche Panoramaaussichten auf die umliegenden Nord- und Südtiroler Alpen.
Bild: Heinz E. Studt
Reschenpass
Der Reschenpass (1.504 m) verbindet Tirol mit dem Südtiroler Vinschgau. Beide Passseiten sind bundesstraßenähnlich ausgebaut, nur vom Schweizer Örtchen Martina kommend erfreuen den Biker einige abwechslungsreiche Kehren über die Norbertshöhe. Das Highlight des Passes ist zweifelsohne die tragische Geschichte um das kleine Bergdorf Graun, dessen Kirchturm der wohl meist fotografierteste der ganzen Welt ist. 1948 wurde der Reschensee aufgestaut, dabei versank der Ort Graun in den Fluten, lediglich der Kirchturm des Ortes ragt bis heute trotzig aus den Fluten. Bei Niedrigwasser steht er in einer Art Lagune und kann umwandert werden.
Bild: Heinz E. Studt