Bozen
Bolzano ist die Landeshauptstadt Südtirols und seit 1964 stolzer Bischofssitz. Sie bietet mit ihrer überschäumenden Lebendigkeit alle Annehmlichkeiten, die man sich nach einem langen Tag im Sattel wünschen kann, sie bietet pralle Geschichte in den engen Altstadtgassen ebenso, wie eine Vielzahl an Cafés, Restaurants und Einkehrmöglichkeiten. Aber aufgepasst: Bozen erstickt auch immer wieder im wohl niemals ruhenden Verkehr. Meiden Sie unbedingt die Rushhour morgens und abends und erkunden Sie das sehenswerte historische Zentrum möglichst zu Fuß.
Passo Lavazé
Der Passo (1.807 m) liegt auf der Grenze zu einem anderen Bikerparadies – den Dolomiten, die hier gleich im Osten anschließen. Sanft schwingen seine Kurven durch Dörfer, in denen die Zeit so manches Mal lange schon stehengeblieben zu sein, gleichwohl nach Jahren der Landflucht inzwischen immer mehr Menschen hierher zurückkehren, um sich eine neue Heimat fernab aller Hektik unserer Tage zu schaffen. Die Natur spendiert dazu Ausblicke, die wohl jeden begeistern: vor uns die gewaltigen Südhänge der Dolomiten, während in unserem Rücken das Val di Fiemme winkt und lockt.
Bild: Heinz E. Studt
Passo d’Oclini
Oben an der Passhöhe des Lavazé zwischen den Gasthöfen zweigt er Richtung Westen ab – der Weg zum winzig ausgeschilderten Passo d’Oclini. Gönnen Sie sich unbedingt diesen 8 Kilometer langen Sackgassen-Abstecher hinauf auf knapp 2.000 Meter Höhe. Kurvenreich geht es durch lichten Tannenwald und weite Hochalmen auf ordentlicher Piste bergan. Auch oben am Pass laden Berggasthöfe zur Einkehr inmitten grandioser Ausblicke. Und wer nicht unbedingt einkehren möchte, kann sein mitgebrachtes Pausenbrot an unzähligen herrlichen Aussichtsplätzen verzehren.
Karerpass
Die „Große Dolomitenstraße“ von Bozen kommend führt als eine der wichtigsten West-Ost-Verbindungen über den Karerpass / Passo di Costalunga (1.745 m) weiter nach Canazei. Und wenngleich ziemlich verkehrsreich lohnt dieser Pass eine Erfahrung, nicht zuletzt aufgrund seiner grandiosen Ausblicke auf den Rosengarten und das Latemar-Massiv. Unser Tipp: Den Fotostopp am hübschen Karersee nicht vergessen.
Bild: Heinz E. Studt
Nigerpass
Egal ob Passo di Nigra oder Nigersattel - gemeint ist in jedem Fall ein hübscher, kurvenreicher und fahrerisch abwechslungsreicher, 1957 erbauter Alpenpass (1.690 m), der sich an die natürliche Landschaftsform anpassend unterhalb des Rosengartenmassivs entlang schlängelt. Er verbindet das Tierser Tal mit dem Karerpass, seine maximale Steigung vor dem Örtchen Tiers soll satte 24 Prozent betragen. Die knapp unterhalb des Passschildes in einer weiten Kurve gelegene Nigerhütte ist ein beliebter Bikertreff.
Bild: Heinz E. Studt
Laurins Rosengarten
König Laurin, der sagenhafte König des Rosengartens, hatte sich im „Gartl", einer weiten Felsenbucht einen wunderschönen Rosengarten angelegt. Als nun eines Tages der König an der Etsch seine Tochter Similde vermählen wollte, wurden alle Ritter gefragt - nur Laurin nicht. Der war stinksauer und entführte das Mädel kurzerhand mit Hilfe seiner Tarnkappe. Doch der legendäre Ritter Dietrich von Bern stellte den unsichtbaren Zwerg mitten in jenem Rosengarten, denn er erkannte an den Bewegungen der Blumen, wo sich der ansonsten unsichtbare Zwergenkönig verbarg. Daraufhin belegte Laurin seinen verräterischen Rosengarten mit einem Fluch: Weder bei Tag noch bei Nacht sollte ihn jemals wieder ein Auge sehen können. Da Laurin aber die Dämmerung vergaß, ist sein Rosengarten immer bei Sonnenauf- und -untergang für wenige Momente zu sehen.