Nufenenpass
Er ist mit 2.478 m der höchste Pass der Schweiz. Er ist zudem eine jener Passstrecken, die auf ihrer gesamten Länge ohne Ausnahme das grüne Band besonderer landschaftlicher Schönheit tragen. Deshalb ein Tipp vorneweg: Genießen Sie den Nufenen ausgiebig und keinesfalls unter Zeitdruck. Seine Straße wurde 1964 gebaut und folgt einem Jahrhunderte alten Saumpfad. Vor allem im oberen Viertel der Rampe können wir ordentlich Schräglage zelebrieren. Die Passhöhe halten ein Gasthaus sowie ein Andenkenladen besetzt, ein kleiner See lädt zu einer ausgiebigen Rast inmitten eines prächtigen Alpenpanorama.
St. Gotthard Pass
Seine Geschichte gehört wohl zu den spannendsten aller Alpenpässe. Über seinen mit Granitplatten gepflasterten Saumweg zogen jährlich bis zu 12.000 Menschen, das Gotthard-Hospiz wurde ab 1685 von Kapuzinermönchen geführt, die wegen des extremen Wetters sogar die Sondergenehmigung bekamen, Schuhe tragen zu dürfen. In den Kriegen wurde der Gotthard als geheime Festung ausgebaut, zu der nur ein Weg hinaufführte: die legendäre „Tremola“, die historische Gotthard-Südrampe, die man auch heute noch befahren kann. Eine üble Schlaglochpiste zwar, deren Kopfsteinpflaster dafür aber unzählige Geschichten von Freud und Leid zu erzählen hätte. Vergessen Sie die neue Gotthard-Straße und gönnen Sie sich mit ruhiger Gashand und korrekt eingestelltem Federbein die „Tremola“ von Airolo hinauf zum Pass. Es ist historischer Boden in des Wortes kühnster Bedeutung!
Bild: Heinz E. Studt
Lukmanierpass
Der Pass (1.914 m) ist typisch für Schweizer Verhältnisse recht ordentlich ausgebaut und mit 14 Kehren fahrerisch auch nicht allzu anspruchsvoll. Der Reiz des Passes liegt in den herrlichen Ausblicken auf das Bleniotal, das selbst ernannte „Herz des Tessins“. Der Lukmanierpass stellt zudem die einzige Möglichkeit dar, die Schweizer Alpen unterhalb von 2.000 Metern zu überqueren. Im Mittelalter galt der Lukmanier als die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Schweiz, gleich hinter der Passhöhe beginnt der Süden Europas.
Bild: Heinz E. Studt
Oberalppass
Er verbindet auf 2.044 m Höhe die Schweizer Kantone Uri und Graubünden miteinander und stellt eine der wichtigsten Verbindungsstrecken dar. Die Passstraße ist kurvenreich, aber gut ausgebaut und verläuft fahrerisch eher gemütlich durch sehenswerte Landschaften und Bergdörfer und bietet genügend Möglichkeiten für weit schweifende Ausblicke. Die Passhöhe lädt mit einigen Einkehrmöglichkeiten zum Boxenstopp ein, dies umso mehr als man von den Sonnenterrassen direkten Blick auf die in einer weiten Kurve vorbeischwingende Strecke hat und so eine bequeme „Konkurrenz- und Schräglagenanalyse“ bei Kaffee und Kuchen oder herzhaftem Essen machen kann.
Bild: Heinz E. Studt
Furka-Oberalp-Bahnlinie
Die technisch hoch anspruchsvolle Zahnradstrecke über den Furkapass wurde 1925 feierlich eröffnet, kam aber aufgrund fast 7-monatiger Zwangs-Winterpause rasch in finanzielle Not. Nach Fertigstellung des Furka-Tunnels wurde sie 1981 komplett eingestellt. Den kompletten Rückbau der Bahnstrecke konnten der Verein „Furka Bergstrecke“ sowie die „Dampfbahn Furka-Bergstrecke AG“ erfolgreich verhindern. 1992 wurden erste Teilabschnitte wieder eröffnet, 1993 und 2001 folgte die Verlängerung bis Gletsch. Ab Sommer 2010 soll die gesamte historische Strecke wieder befahren werden, ein Erlebnis für Jung und Alt.