Bayerischer Wald
Böhmerwald, Bayerwald oder Bayerischer Wald – immer handelt es sich im Grunde um ein und dasselbe Mittelgebirge direkt an der Grenze zu Tschechien. Sein Norden gehört zur Oberpfalz, sein Süden zu Niederbayern. Und auf tschechischer Seite wird auch heutzutage noch der Name „Böhmerwald“ lebendig gehalten, als östlicher Teil eines der größten Waldgebiete Mitteleuropas. Ein Frischluft-Refugium wie auch Natur- und Kurvenrevier ohne gleichen. So wie auch seine unzähligen Geschichten.
Bild: Heinz E. Studt
Furth im Wald
Sie ist die „Drachenstichstadt“ Deutschlands, ein Ort mit jahrhundertelanger Geschichte und Tradition. Nur hier gibt es das immerhin älteste deutsche Volksschauspiel, jedes Jahr im August wird der Further Stadtplatz zur riesigen Freilichtarena, zu einem Fenster direkt in die Zeit des Mittelalters. Und abends hat dann er seinen Auftritt: der feuerspeiende Drache. 16 m lang, 4,50 m hoch und 12 m Flügelspannweite – ganze 11 t wiegt das Ungeheuer. Da stockt wohl jedem Besucher der Atem.
Neukirchen beim Heiligen Blut
Das Städtchen ist ein beliebter Marien-Wallfahrtsort in direkter Nähe zur tschechischen Grenze. Die Legende vom Heiligen Blut geht auf die Zeiten zurück, als der Markt durch den Einfall der plündernden und mordenden Hussiten weitgehend zerstört wurde. Auf einer Anhöhe nahe dem Ort soll sich damals schon eine Kapelle befunden haben. 1420 konnte eine fromme Bauersfrau das jetzige Neukirchener Gnadenbild vor den Hussiten retten. Als hussitische Reiter dann der Statue den Kopf mit einem Säbel spalten wollten, trat plötzlich eine blutartige Flüssigkeit zum Vorschein. Der Beiname des Ortes „zum Heiligen Blut“ war geboren
Kdyne
Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts ist Kdyně, eine beschauliche Kleinstadt in Westböhmen, ein bis heute bekannter Mittelpunkt der Textilindustrie. 1678 wurde hier die älteste Textilmanufaktur Böhmens gegründet, bis Mitte des 18. Jahrhunderts war die Fabrik der größte Arbeitgeber der gesamten Region Westböhmen. Noch heute erinnert man allerorten in der Stadt gerne an diese Tradition.
Železná Ruda
Der größte und bekannteste Urlaubsort im tschechischen Böhmerwald, durch den diese Motorradtour führt, liegt direkt im romantischen Tal der Rezná, des „Regenbaches“ und ist von allen Seiten von Hügeln und richtigen Bergen umrahmt. Eisenerz, Kalkspat, Kieselstein und Holz gab es immer schon reichlich hier und so war es nur logisch, dass sich in der gesamten Region Eisenhämmer und Glashütten ansiedelten. Das „Museum des Böhmerwaldes“ erzählt die ganze Geschichte der Region um Železná Ruda, seit 2005 gibt es hier auch ein Museum mit historischen Motorrädern zusehen.
Bayerisch Eisenstein
Er ist im Grunde das deutsche Pendant zu Železná Ruda, der staatlich anerkannte Luftkurort liegt direkt an der Grenze zu Tschechien. Diese Nähe prägte auch den Ort mit dem einzigen Grenzbahnhof zu Tschechien. Seit 1995 gibt es direkt auf dem Gelände des Grenzbahnhofs das „Localbahnmuseum“, das die Eisenbahngeschichte Bayerns und der angrenzenden Bereiche Tschechiens, wie auch Österreichs dokumentiert. Aus allen Epochen der bayerischen Lokalbahnen sind mehr als 20 historische Fahrzeuge ausgestellt – ein Pflichttermin nicht nur für Eisenbahnfreunde.
Bild: Heinz E. Studt