Brauchtum Törggelen.
Der Brauch der heutigen Touristenattraktion des Törggelens reicht in Südtirol weit zurück. Nach dem Weinpressen (lateinisch: torquere) wurden Mitarbeiter und Helfer nach der schweren Arbeit mit deftigen Brotzeiten (auch Marende genannt) versorgt. Dazu wurde dann natürlich auch der frischer Most, neuer Wein, auch Nuie und im deutschsprachigen Raum Federweißer (wenn es sich um weiße Trauben handelt) genannt, gereicht.
Was wird beim Törggelen angeboten ?
Für die Verdauung wiederum ist der Rückweg sehr hilfreich, da die Rezepte durchaus als gehaltvoll einzustufen ist. Neben gerösteten Kastanien und Wein stehen Südtiroler Speck, Wurst und Käse sowie die bekannten Kaminwurzen auf der Speisekarte und dem Tisch. Aber auch Gselchtes mit Kraut und Knödel, Schlutzkrapfen, Spinat- und Käsenocken gehören zu einem Törggeleangebot. Für den süßen Abschluss gibt es beispielsweise Kastanien-Krapfen, Apfelstrudel, Krapfen mit Marmeladenfüllung, Apfelküchle oder Kaiserschmarrn. Also herrscht auch bei den Nachspeisen kein Mangel an Kalorienzufuhr.
Törggelen ist aber auch ein geselliger Brauch, bei dem sich Einheimische und Besucher näher kommen. Speziell die Buschenschänken und Törggelekeller sind urig und rustikal, oft in altem Gewölbe. Dort kommt man automatisch ins Gespräch mit den Tischnachbarn und Nachbartischen. Oft gibt es auch musikalische Begleitung und es wird sogar getanzt.